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Gute Moderation, neue Wege im Entscheidungsprozess

Wo strategische Neuausrichtung, Meinungsdivergenz und Gruppendynamik aufeinander treffen, braucht es eine zielführende Moderation. Dazu gehört die richtige Methodik, aber auch die inhaltliche und fachliche Kompetenz. Im Gespräch mit Iris Kümmerle.

Literaturempfehlung "Agil moderieren" von Patrick Koglin

Unser Lesetipp: Agil moderieren von Patrick Koglin. Das Buch bietet auf über 100 Seiten viele brauchbare Methodensets.

Weshalb ist Moderation ein so wichtiges Instrument für Sie, Frau Kümmerle?

Professionelle Moderationsmethoden sind ein wichtiges Handwerkszeug der Organisationsentwicklung, weil sie die beteiligten Personen ganzheitlich einbeziehen. Und sich dadurch Projekte, die ins Stocken geraten sind, wieder in den Fluss bringen lassen. Beispielsweise um mit betroffenen Mitarbeitenden eine strategische Neuausrichtung zu erarbeiten. Oder um zwei Abteilungen so zu vernetzen, dass Kooperation und nicht Konfrontation und Provokation den neuen Arbeitsalltag prägen. Um eine zukünftige Zusammenarbeit zu entwickeln, die später nicht nur auf dem Papier existiert.

 

Aus Ihrer jahrelangen Erfahrung heraus, was zeichnet eine gute Moderation aus?

Moderation zielt darauf ab, die Kreativität der Teilnehmenden zu fördern, sie aktiv in den Entscheidungsprozess miteinzubinden. Um letztendlich Ergebnisse zu erarbeiten, die von allen getragen und umgesetzt werden können. Dabei ist es wichtig, auf die einzelnen Persönlichkeiten und die unterschiedlichen Charaktere einzugehen, also auf zwischenmenschlicher Ebene zu agieren. Ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren. Es bedarf einer großen inhaltlichen und fachlichen Kompetenz, um zu einem gemeinsamen Konsens zu kommen.

 

Wie bereiten Sie sich auf solche Diskussionsrunden vor?

Eine direkte Abstimmung mit dem Kunden über die Inhalte bzw. Ziel ist für mich unerlässlich. Darauf basiert schließlich die Wahl der richtigen Moderationsmethode. Zum Handwerkszeug einer guten Moderatorin gehört für mich beispielsweise Visualisierung, strukturierte Fragenstellungen und wechselnde Arbeitsformen. Aber auch die Dynamic Facilitation, Retrospektiven, Appreciative Inquiry und die Management Constellations werden häufig angewandt.

Natürlich prägen das Konzept und die Persönlichkeit des Moderators den Verlauf der Diskussion ganz entscheidend. Bedeutsam für das Gelingen sind aber auch die Atmosphäre, die Rollen in der Gruppe, die Offenheit und der Umgang mit abweichenden Meinungen. Man muss stets in der Lage sein, ganz verschiedene Formen des Austauschs in eine konstruktive Richtung zu lenken.

 

Welche Art von Moderationen haben Sie schon geleitet?

klip bietet ganz individuelle Moderationskonzepte an. Von der anspruchsvollen Führungskräfteklausur im kleinen Kreise, über herausfordernde Großgruppenveranstaltungen mit teilweise bis zu 150 Gästen über Konfliktmoderationen, die ganz besonderes Fingerspitzengefühl und Erfahrung erfordern, bis hin zu lebhaften Podiumsdiskussion. Jede Moderation ist einzigartig und verlangt andere Fähigkeiten. Das macht das Ganze so interessant für mich.